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Zwei Rekorde am Nordpol

By 6. März 2020Juli 6th, 2022No Comments

Versorgungseisbrecher erreicht nach schwierigen Eisbedingungen die MOSAiC-Expedition

Tagelang hat festes Meereis den Fortschritt des Versorgungseisbrechers Kapitan Dranitsyn in Richtung Nordpol verlangsamt, wo er von der Polarstern-Crew zum zweiten Schichtwechsel der MOSAiC-Expedition erwartet wurde. Die Annäherung verlief dennoch stetig, bis am Freitag, den 28. Februar um 12:20 Uhr (MEZ) schließlich das Anlegemanöver der Kapitan Dranitsyn gelang, die nun 970 Meter von der Polarstern entfernt an derselben Eisscholle liegt. Während auf der Scholle der Austausch in vollem Gange ist, macht sich in Russland ein weiterer Eisbrecher auf, um die Kapitan Dranitsyn auf dem Rückweg mit zusätzlichem Treibstoff zu versorgen.

In der vergangenen Woche kam es gleich zu zwei Rekorden in der Geschichte der Polarforschung, wie das Scott Polar Research Institute der Universität Cambridge ermittelt hat: Am 24. Februar erreichte die Polarstern auf ihrer Drift eine Position von 88°36´Nord, nur noch 156 Kilometer entfernt vom Nordpol. Nie zuvor war ein Schiff im Winter so weit im Norden. Nur zwei Tage später erreichte der russische Eisbrecher Kapitan Dranitsyn kurz vor seinem Zusammentreffen mit Polarstern auf 88°28´ Nord die nördlichste Position auf seiner Mission. Noch nie hat es ein Schiff so früh im Jahr aus eigenem Antrieb so weit in den Norden geschafft.

„Diese Rekorde markieren Meilensteine der MOSAiC-Expedition. Sie zeigen den Erfolg des logistischen Konzepts und sind die Grundlage für die einzigartigen wissenschaftlichen Messungen der Expedition“, sagt Prof. Markus Rex, Leiter der MOSAiC-Expedition vom Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) in Potsdam. „Wir müssen den Hut ziehen vor Kapitän Alexandr Erpulev, der mit dem Eisbrecher Kapitan Dranitsyn durch den arktischen Winter bis fast an den Nordpol gefahren ist“, ergänzt Polarstern-Kapitän Stefan Schwarze diesen nautischen Erfolg. „Bei der aktuellen Meereissituation ist die Verzögerung absolut im Rahmen dessen, was wir erwarten konnten“, betont Rex. Er kehrte nach den ersten Monaten der Expedition im Januar selbst mit der Kapitan Dranitsyn aus der Arktis zurück und wird ab April wieder an Bord der Polarstern sein. Mehr erfahren…