Baumringe und zeitgenössische Chroniken zeugen von klimatischen Veränderungen und damit einhergehenden gesellschaftlichen Krisen in den Jahren ab 536 n. Chr. Neue Daten aus Eisbohrkernen legen den Schluss nahe, dass gleich zwei große Vulkanausbrüche in kurzer Zeit die Ursache waren. Ein internationales Team von Klimaforschern unter Leitung des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel und der Universität Oslo haben die Auswirkungen in einem Klima-Aerosol-Modell rekonstruiert. Wie sie jetzt in der internationalen Fachzeitschrift Climatic Change und auf der Jahrestagung der European Geosciences Union (EGU) in Wien voröffentlichen, handelte es sich bei der spätantiken Doppeleruption um den stärksten vulkanischen Klimaeinfluss der vergangenen eineinhalb Jahrtausende.
Bild links: Simulierte Sommerdurchschnittstemperaturen im Jahr 536 n. Chr. als Folge der Aerosol-Wolke rekonstruiert nach zeitgenössischen Berichten und Daten aus Eisbohrkernen (Grafik: Matt Toohey, GEOMAR).
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