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Nationale GeoParks in Deutschland

Geopark Bayern-Böhmen

Aufbruch ins Erdinnere
Bayern_Luisenburg_Europas-groesstes Granit Felsenmeer

Luisenburg – Europas größte Granit-Felsenburg

Erdgeschichte erleben ohne Grenzen

Der grenzüberschreitende GEOPARK Bayern-Böhmen ist einer der größten in Mitteleuropa. Geologisch gesehen ist sein Kerngebiet die Internzone des Variszischen Gebirges, das zwischen 370 und 320 Mio. Jahren vor heute entstanden ist. In der Erdneuzeit (Känozoikum) prägte die tektonische und vulkanische Entwicklung des von Nordosten nach Südwesten verlaufenden Egerrifts die Landschaftsgliederung in einem besonderen Ausmaße.

Die geologische Geschichte der Geoparkregion lässt sich mehr als 500 Mio. Jahre weit zurück in der Erdgeschichte rekonstruieren. Aus nahezu allen erdgeschichtlichen Epochen dieser Zeitspanne sind steinerne Zeugnisse (Geotope) vorhanden. Es gehört zu den herausragenden Besonderheiten des Geoparks, dass auch aktive tektonische und vulkanogene Prozesse (Erdbeben, CO2-Entgasungen, Krustenbewegungen) zu seinen Themen gehören.

Der Blick in die Tiefe

Im Zentrum des Geoparks liegt die Kontinentale Tiefbohrung Oberpfalz (KTB). Diese 9.101 Meter tiefe Bohrung wurde von 1989 bis 1994 niedergebracht. Die dabei erzielten Erkenntnisse machen zusammen mit den umfangreichen Umfelduntersuchungen das heutige Gebiet des Geoparks zu einer der geologisch am besten untersuchten Regionen europaweit. Heute sind der Bohrturm und die Teile der alten Bohranlage in das GEO-Zentrum an der KTB, eine moderne geowissenschaftliche Umweltbildungseinrichung integriert.

Montangeschichte

Die geologischen Prozesse durch mehrere Hunderte an Millionen Jahren haben im Gebiet des Geoparks zahlreiche Bodenschätze entstehen lassen. Für die wirtschaftliche Entwicklung seit dem Mittelalter waren Gold, Silber, Zinn, Eisen und Blei von besonderer Bedeutung. In der Zeit nach dem 2. Weltkrieg bis zur politischen Wende 1989 spielte die Suche und die Gewinnung von Uranerzen, v.a. im tschechischen Teil des Geoparks, eine große Rolle.

Zu den Bodenschätzen zählen nicht nur Erze. Bedeutend waren im Geopark über Jahrhunderte hinweg auch die mineralischen Rohstoffe. Das Vorkommen von Kaolin (Porzellanerde), insbesondere in Tschechien, war Grundlage der Entwicklung einer Porzellanindustrie beiderseits der Grenze, die bis in die 1990er Jahre rund 90 Prozent des europäischen Porzellanmarktes bediente.

Unter den Naturwerksteinen schreiben die Granite des Fichtelgebirges und Oberpfälzer Waldes ihre eigene Kultur- und Industriegeschichte. Ihr Abbau reicht bis weit in das Mittelalter zurück, sie waren die Bausteine für zahlreiche Burgen. Eine „Granit-Industrie“ entwickelte sich seit etwa Mitte des 19. Jahrhunderts mit der maschinellen Bearbeitung der Werksteine, insbesondere mit der instriellen Oberflächen-Politur. In der Oberpfalz hat sich Flossenbürg auch nach dem 2. Weltkrieg als Zentrum der Granitgewinnung und -verarbeitung gehalten, im Fichtelgebirge greift beides in den letzten Jahren wieder Fuß.

Geopark auf eigene Faust oder mit den Geoparkrangern erleben

Den GEOPARK Bayern-Böhmen kann man auf unterschiedliche Weise kennenlernen. Zahlreiche Infostellen, Schautafeln im Gelände an den Geotopen und Themenwege bieten ein umfangreiches Angebot, den Geopark und seine Themen zu erkunden. Eine gedruckte „Geotouristische Karte“, eine interaktive Karte im Internet oder die GEOPARK-App geben dazu reichlich Hilfestellung. Will man sich in Kürze sehr umfangreich und kompetent informieren, dann bieten sich die Führungen mit einem Geoparkranger an. Bei mehr als 300 Führungen in den Monaten April bis Oktober begleiten Sie diese engagierten Kenner ihrer Region in nahezu jeden Winkel des Geoparks.

Anschrift des Geoparks

Geschäfts- und Koordinationsstelle
GEOPARK Bayern-Böhmen e.V.
Marktplatz 1
92711 Parkstein

Telefon (0 96 02) 9 39 81 66

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Kontakt

Deutsche Geologische Gesellschaft – Geologische Vereinigung e. V. (DGGV)

Geschäftsstelle Berlin
Rhinstraße 84
12681 Berlin

Ansprechpartnerin

Frau Lara Müller-Ruhe
Tel. 030-509 640 48