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Arktischer Ozean verliert überdurchschnittlich viel Meereis

By 15. September 2018Juli 6th, 2022No Comments

Ausdehnung des arktischen Meereises schrumpft auf ein Jahresminimum von 4,4 Millionen Quadratkilometer, dem sechstkleinsten Wert seit Beginn der Messungen im Jahr 1979

Wenn in diesen Septembertagen die Sommerschmelze des arktischen Meereises endet, wird die Eisdecke voraussichtlich auf eine Ausdehnung von 4,4 (+/- 0,1) Millionen Quadratkilometer geschmolzen sein. Das berichten Wissenschaftler des Alfred-Wegener-Institutes, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) und der Universität Bremen.

Die verbleibende eisbedeckte Fläche (Eiskonzentration > 15 Prozent) wird rund 300.000 Quadratkilometerkleiner ausfallen als im vergangenen Jahr, als die Eisdecke auf 4,7 Millionen Quadratkilometer schrumpfte. Gleichzeitig liegt das diesjährige Sommerminimum erneut deutlich unter den Werten von 1979 bis 2006. „Das aktuelle Ergebnis bestätigt den besorgniserregenden Abnahmetrend des Meereises in der Arktis, den wir nun schon seit mehr als einem Jahrzehnt beobachten. Auch in der Antarktis, wo die Meereisbedeckung in ein paar Wochen ihr jährliches Maximum erreichen wird, gibt es weniger Eis als im Mittel“, sagt Prof. Dr. Christian Haas, Leiter der Sektion Meereisphysik des Alfred-Wegener-Instituts. Es ist wahrscheinlich, dass menschliche Emissionen von Treibhausgasen maßgeblich zu dieser Abnahme beigetragen haben.

Bei ihrer Analyse berufen sich die deutschen Forscher auf Satelliten-Eiskonzentrationsdaten des Instituts für Umweltphysik der Universität Bremen, dessen Daten im Informations- und Datenportal meereisportal.de verwendet werden. Sie weisen das diesjährige Meereisminimum als sechstkleinste Eisausdehnung seit Beginn der Messungen im Jahr 1979 aus. Andere Beobachtungszentren wie zum Beispiel das National Snow & Ice Data Center in den USA geben etwas höhere Zahlen an. „Diese geringen Unterschiede ergeben sich aus der höheren Auflösung unserer Daten und den leicht unterschiedlichen Methoden, die verschiedene Datenzentren zur Berechnung der Eiskonzentration benutzen. Sie zeigen die Unsicherheiten, die selbst moderne Satellitenbeobachtungen des Meereises haben können“, sagt Gunnar Spreen vom Institut für Umweltphysik der Universität Bremen. Mehr erfahren…