Europa hat jetzt eine gemeinsame Basis für eine gezieltere Nutzung des geologischen Untergrundes. Nach knapp 4-jähriger Arbeit sind heute (19. Januar 2022) die Ergebnisse des von der EU geförderten europäischen Verbundprojekts GeoERA bei einer Online-Konferenz vorgestellt worden. Gemeinsam mit 45 nationalen und regionalen Geologischen Diensten beteiligte sich auch die BGR am bisher größten europäischen Gemeinschaftsvorhaben auf diesem Gebiet. In 15 Forschungsprojekten arbeiteten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus 32 europäischen Ländern zu den Themen Geo-Energie, Rohstoffe, Grundwasser und Geo-Informationen an einer Harmonisierung und Standardisierung des geologischen Datenbestandes. Alle Ergebnisse wurden auf einer gemeinsamen europäischen Plattform für Geo-Informationen, EGDI, in Form von interaktiven Karten und 3D-Modellen zur Verfügung gestellt.
„GeoERA stärkt die nachhaltige Nutzung von Europas Geo-Ressourcen. Die inhaltlichen Ergebnisse von GeoERA sind vielversprechend. Der wachsende Nutzungsdruck auf natürliche Ressourcen erfordert über Grenzen hinweg die Bereitstellung von Geo-Informationen in bestmöglicher Qualität, um eine effiziente und nachhaltige Nutzung der Geo-Ressourcen zu gewährleisten“, sagte BGR-Präsident Prof. Dr. Ralph Watzel, der die GeoERA-Abschlusskonferenz auch in seiner Eigenschaft als Präsident der europäischen geologischen Dienste EuroGeoSurveys (EGS) eröffnet hatte.
Die BGR beteiligte sich an allen vier Themenbereichen des Verbundvorhabens. Einen Schwerpunkt der BGR-Arbeiten bildete der Themenbereich Rohstoffe. Hier wurden verbesserte Grundlagen für Vorhersagen und Bewertungen zum strategischen Rohstoffbedarf Europas erarbeitet. Erstmals gelang dabei in aggregierter Form eine Zusammenstellung des geologischen Basiswissens sowie der Vorkommen und Potenziale bei Seltenen Erden, Lithium, Kobalt und Graphit. Zudem wurden Lagerstätten-Cluster für den größten Teil Europas – sowohl an Land als auch im marinen Bereich – erstellt. Im Themenbereich Geo-Energie wurden u.a. grenzübergreifende 3D-Untergrundmodelle für vier europäische Regionen entwickelt, darunter für ein Teilgebiet der Nordsee-Sektoren Deutschlands, Dänemarks und der Niederlande. Mehr erfahren…