Wir arbeiten in und mit der International Geoscience Education Organisation (IGEO) und der Geoscience Education Field Officer Initiative der European Geosciences Union (EGU).
Fachsektion
Fachsektion Geodidaktik und Öffentlichkeitsarbeit der GeoUnion/AWS (DGGV/HGD)
Textbook
Im Rahmen der International Geoscience Education Organisation (IGEO) entstand ein Schulbuch, das nun Online verfügbar ist. Die Inhalte orientieren sich am internationalen Lehrplan für Geowissenschaften. Letzterer beschreibt Kompetenzen, die 16 jährige mit dem Ende ihrer Schullaufbahn aufweisen sollten. Das Buch enthält Sachinformationen. Eine passgenaue Aufgaben- und Methodensammlung für den Unterricht wird derzeit erarbeitet. Auch soll das Schulbuch mit geeigneten Abbildungen aus den Regionen versehen werden.
Syllabus
Die IGEO Gemeinschaft hat sich auf einen Lehrplan geeinigt, um geowissenschaftliche Kompetenzen zu beschreiben, die 16-jährige mit dem Ende ihrer Schullaufbahn aufweisen sollten, egal in welchem Teil der Welt sie leben.
European Chapter
Am 26.4.2019 findet in Coimbra (Portugal) ein erstes Treffen der IGEO Ländervertreter/innen statt. Ziel ist es eine europäische Abteilung der IGEO zu formieren, um sich gegenseitig bei der Förderung von geowissenschaftlichem Schulunterricht zu unterstützen. Effektive Unterrichtsmethoden werden gesammelt und in den beteiligten europäischen Ländern veröffentlicht.
Earth Learning Ideas (ELI)
Die innovativen und leicht umsetzbaren Unterrichtsanregungen zu geowissenschaftlichen Themen für alle Klassenstufen werden von einem Team um Chris King, Peter Kennett und Elizabeth Devon von der Universität Keele (UK) entwickelt. Link zur Homepage der Earth Learning Ideas
Bereits 150 Ideen wurden auf Deutsch übersetzt.
Schulfach Geowissenschaften
Geowissenschaftliche Bildung – die naturwissenschaftliche Betrachtung der Erde als System – findet in deutschen Schulen kaum statt. Dabei soll schulische Bildung Schülerinnen und Schüler durch die Auseinandersetzung mit Kernproblemen der Gesellschaft
„in die Lage versetzen, Entscheidungen für die Zukunft zu treffen und dabei abzuschätzen, wie sich das eigene Handeln auf andere Menschen, auf künftige Generationen, auf die Umwelt oder das Leben in anderen Kulturen auswirkt.“
(Ministerium für Schule und Berufsbildung des Landes Schleswig-Holstein, 2016), S. 6.
Dazu gehört für die heutigen Schülerinnen und Schüler die Sicherung der natürlichen Lebensgrundlagen mehr denn je.
In Bayern und Baden-Württemberg ist geowissenschaftlicher Unterricht in der Sekundarstufe II bereits jetzt regulär möglich. In anderen Bundesländern richten Schulen in Einzelinitiative geowissenschaftliche Kurse, Wahlpflichtfächer und Arbeitsgemeinschaften ein.
Kernproblem – Sicherung natürlicher Lebensgrundlagen
Wir Menschen können nur wenige Sekunden ohne Luft einer bestimmten Zusammensetzung sein, wenige Tage ohne trinkbares Wasser und wenige Wochen ohne Pflanzen und Tiere als Nahrung, die wiederum auf Nährstoffe angewiesen sind, die letztendlich aus Steinen stammen. Luft, Wasser, Steine und Lebewesen sind unserere natürlichen Lebensgrundlagen und die Erde, wie wir sie heute erleben, ist das Ergebnis von Stoffflüssen und Wechselwirkungen zwischen ihnen. Die Prozesse setzten mit der Entstehung des Planeten Erde ein und dauern bis heute an. Bereiche der Erde, die entweder hauptsächlich von Luft (Atmosphäre), Wasser (Hydrosphäre), Steinen (Lithosphäre) oder Lebewesen (Biosphäre) beansprucht werden sind Teilsysteme des Systems Erde. Dabei gibt es Überschneidungbereiche, so gibt es Lebewesen sowohl im Wasser, als auch in der Luft und den Gesteinsritzen, Wasser gibt es in Form von Wolken in der Atmosphäre und die Gase der Luft kommen auch gelöst im Wasser vor. Erst im Laufe von Milliarden von Jahren entwickelte sich überhaupt Leben auf der Erde und das auch nur im Übergangsbereich der festen Erde und der gasförmigen Hülle, dort wo Wasser in flüssiger Form vorliegt. Wie alle Lebewesen sind auch wir Menschen an unseren Lebensraum angepasst und darauf angewiesen, dass die aktuell für uns noch lebensfreundlichen Bedingungen erhalten bleiben, gleichzeitig beeinflussen wir aber auch die stoffliche Zusammensetzung, die wiederum auf uns zurückwirkt.
Projekt „Forschungsdialog: System Erde“
Mit dem Projekt „Forschungsdialog: System Erde“ hatte das IPN – Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und der Mathematik in Kiel zu Beginn der Jahrtausendwende die Situation der Geowissenschaften im deutschen Schulunterricht ermittelt, international aktuelle Ansätze der Vermittlung recherchiert, diese im Hinblick auf die Anforderungen an deutschen Schulunterricht analysiert, Lehr-Lernforschung betrieben und schließlich eine Konzeption mit entsprechenden Unterrichtsmaterialien vorgelegt. Dies geschah zusammen mit geowissenschaftlichen Einrichtungen aus dem gesamten Bundesgebiet, Verantwortlichen in den Bildungsministerien, den Fachdidaktiken und Lehrkräften der Biologie, Chemie, Geographie und Physik. 11 Unterrichtsmodule für fachübergreifenden und fächerverbindenden Unterricht und die interaktive CD-ROM „Forschungsdialog: System Erde – Unterrichtsmaterialien für die Sekundarstufe II“ entstanden und wurden Anfang 2006 bundesweit an alle Schulen mit Sekundarstufen II versendet. Die CD-ROM enthält alle Sachinformationen als Hypertexte verlinkt und mit Schlüsselwörten versehen sowie ergänzende Simulationen und Interaktionen. Alle Module stehen als PDF-Files im Archiv des IPN zur Verfügung (https://archiv.ipn.uni-kiel.de/System_Erde/materialien_Sek2_2.html). Für die Grundschulen entstand das Sachbuch „Unsere Erde für Kinder, die die Welt verstehen wollen“, dass 2005 beim Kallmeyer Verlag erschien, ebenfalls mit begleitenden Unterrichtsmaterialien.
Der dem „Forschungsdialog: System Erde“ zugrundeliegende didaktische Ansatz, insbesondere die Vernetzung naturwissenschaftlicher einzelfachlicher Perspektiven mittels Systemkonzept, ist bis heute aktuell und eignet sich in reduzierter Form auch für den interdisziplinären Unterricht in der Sekundarstufe I.
Wettbewerb für Schülerinnen und Schüler
Als Impuls für mehr geowissenschaftlichen Unterricht in Schulen organisiert und koordiniert die Fachsektion seit 2012 die deutsche Teilnahme an der International Earth Science Olympiad (IESO). Es ist ein Wettbewerb für Schülerinnen und Schüler der gymnasialen Oberstufen. Gegenstand ist die moderne geowissenschaftliche Sicht auf die Erde als System. Während der IESO 2018 (Nizza) wurde ein Film gedreht, der den typischen Ablauf einer IESO gut veranschaulicht. Übergeordnetes Ziel der deutschen Teilnahme an der IESO ist es Lehrkräfte der Naturwissenschaften und der Geographie zu ermutigen Geowissenschaften vermehrt zum Unterrichtsgegenstand zu machen, Schulen zu motivieren geowissenschaftliche Arbeitsgemeinschaften und Kurse einzurichten und das vielfältige außerschulische Angebot von geowissenschaftlichen Fachverbänden, Museen und Geoparks zu nutzen.
Seit 2023 organisiert der DVGeo die deutsche Olympiade der Geowissenschaften als deutsches Auswahlverfahren für Schülerinnen und Schüler aus dem gesamten Bundesgebiet. In mehreren Runden mit Onlinetests und Aktivitäten an geowissenschaftlichen Einrichtungen werden die vier besten Schülerinnen und Schüler ermittelt, die dann als Mitglied der deutschen Nationalmannschaft an der kommenden IESO teilnehmen dürfen. Ständig aktuelle Informationen zur deutschen Olympiade der Geowissenschaften und weitere Aktivitäten für mehr Geowissenschaften in der Schule des DVGeo: https://www.dvgeo.org/fachthemen/geowissenschaften-in-der-schule
Die Konzeption der deutschen Olympiade der Geowissenschaften und die Entwicklung der Aufgaben erfolgt durch eine Arbeitsgruppe, für die die Trägergesellschaften des DVGeo jeweils Mitglieder bestimmen. So wird das gesamte fachliche Spektrum der Geowissenschaften abgebildet.
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Bildungsangebot
Anstehende Termine
Fachsektion Geodidaktik lädt ein –Online Gespräch Geowissenschaften vermitteln
Wie kommt die Muschel auf den Berg
Diskussion ausgewählter Vermittlungsansätze. Für alle, die an einem Austausch zu konkreter Vermittlung geowissenschaftlicher Inhalte in Schulen und an außerschulischen Lernorten interessiert sind.
Datum: 27.06.2025
Zeit: 14.00 – 15.30 Uhr
Sprache: deutsch
Anmeldung: Direktlink zum Videokonferenzraum
Meeting-ID: 945 6739 2212, Kenncode: 324526
Weitere Termine und Events:
Zum Online Gespräch
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Nachruf
Mit großer Trauer nehmen wir Abschied von
Prof. Dr. Gabi Obermaier
Prof. Dr. Gabi Obermaier setzte sich leidenschaftlich für die Geographie(didaktik) und den Geographieunterricht ein – besonders auch für mehr Geowissenschaften in der Schule. So war sie jahrelang Sprecherin der Sektion Geodidaktik der AWS/GeoUnion (DGGV/HGD) und von 2010 bis 2019 Schatzmeisterin der International Geoscience Education Organisation (IGEO).
Prof. Dr. Gabi Obermaier wurde am 26. März 1960 in Friedrichshafen geboren, wuchs in München auf und studierte dort die Fächer Geographie sowie Wirtschaft und Recht für das Lehramt an Gymnasien. Bevor sie in die Hochschule wechselte, arbeitete sie acht Jahre als Lehrerin am Münchener Gymnasium Max-Josef-Stift. Diese praktische Erfahrung, die ihr immer wichtig war, bildete eine solide Grundlage für ihre spätere wissenschaftliche Arbeit.
Sie hatte von Dezember 2004 bis März 2020 die Professur für Didaktik der Geographie an der Universität Bayreuth inne. Ihre Forschungsschwerpunkte waren Schülerinteresse, digital unterstützte Hochschullehre, Lehrkräftebildung, Räumliche Orientierung (Topographie, räumliche Orientierung im Realraum, Kartenzeichnen), Interkulturelles und Globales Lernen sowie geowissenschaftliche Themen. Ihre Forschung setzte innovative Impulse, welche die geographiedidaktische Forschung, aber auch die Lehre bereicherten. In ihrem letzten Projekt widmete sie sich der Anwendung von Eye-Tracking-Technologie in der Geographiedidaktik. Ihre Arbeit konzentrierte sich vor allem auf die visuelle Aufmerksamkeit und die Interaktion zwischen Text- und Bildkomponenten in Schulbüchern, um die Effektivität multimedialer Lernmaterialien zu verbessern. Sie setzte darüber hinaus viel Engagement in die Durchführung von Tagungen und Fortbildungen, um den Transfer der Forschungsergebnisse in die schulische Praxis zu fördern. Neben den Veranstaltungen des Bayreuther Kontaktstudiums für Lehrkräfte, die sie mehrfach samt Tagungsband organisierte, ist hier u.a. die internationale Tagung GeoSciEDV zu nennen, die sie mit dem Thema „Geoscience Education: Understanding System Earth“ 2006 in Bayreuth durchführte.
Prof Dr. Gabi Obermaier war eine beeindruckende Persönlichkeit. Bei Studierenden wie Kolleginnen und Kollegen war sie gleichermaßen beliebt. Ihre Weltoffenheit, ihr Engagement und ihre Lebensfreude waren ansteckend. Es war stets inspirierend, mit ihr im Team an einem Forschungsprojekt zu arbeiten.
Mit ihrem Tod am 14. März 2025 verliert die Geographiedidaktik eine bedeutende Wissenschaftlerin, Hochschullehrerin und einen sehr wertvollen Menschen. Unser Mitgefühl gilt ihrer Familie.
Liebe Gabi, danke für Deine Leistungen, Deine Inspirationen und Deine Freundschaft!
Wir werden Dich nie vergessen!
Ingrid Hemmer, Gabriele Schrüfer und Sylke Hlawatsch
Erdsystembildung in deutschen Schulen
Geowissenschaften erforschen – Rund um den Erdball
Die Übersetzung und die Auswahl regionaler Beispiele wurden von Prof. Martin Meschede vorgenommen.
Das Buch steht kostenfrei zum download bereit: http://www.igeoscied.org/download/exploring-geoscience-across-the-globe-german-version/
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Geoscience Textbooks
Im Rahmen der International Geoscience Education Organisation (IGEO) entstand ein Schulbuch, das nun Online verfügbar ist.
International Geoscience Syllabus
Die Inhalte orientieren sich am internationalen Lehrplan für Geowissenschaften. Letzterer beschreibt Kompetenzen, die 16 jährige mit dem Ende ihrer Schullaufbahn aufweisen sollten.
Kontakt
Fachsektion GeoDidaktik
Dr. Sylke Hlawatsch
Richard Hallmann Schule
Gablonzerstraße 42
24610 Trappenkamp
Ansprechpartnerin
Dr. Sylke Hlawatsch
Kontakt
Fachsektion GeoDidaktik
Prof. Dr. Dirk Felzmann
Universität Koblenz-Landau,
Campus Landau
Institut für naturwissenschaftliche Bildung AG Geographiedidaktik
Fortstraße 7
76829 Landau
Tel.: (+49) (0)6341 280 31182
Sprecher (HGD)
Prof. Dr. Dirk Felzmann
IESO 2024 in China
Internationale Olympiade der Geowissenschaften IESO 2023: Schüler forschen am IOW zu Klimawandel in der Ostsee
Vom 12. bis 15. Juni 2023 besuchen die vier Schüler der deutschen Delegation der diesjährigen International Earth Science Olympiad (IESO)* das Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde (IOW), um hier, unterstützt von Forschenden des IOW, die Arbeiten für ihren praktischen Wettbewerbsbeitrag auszuführen. Das Projekt, mit dem sie Ende August vor die internationale Wettbewerbsjury treten, befasst sich mit dem Nachweis regionaler Auswirkungen des Klimawandels in der Ostsee.
IESO 2022 findet vom 25. – 31.8.22 erneut online statt.
Sechs Schülerinnen und Schüler von drei Schulen aus Schleswig-Holstein und Berlin beteiligen sich an der National Team Field Investigation. Sie untersuchen am Institut für Ostseeforschung (IOW), angeleitet von Dr. Sven Hille, Glyphosat im Warnow und Ostseewasser. Die Fotos zeigen sie bei der Probennahme. Ihre Ergebnisse präsentieren sie am 27.8. der international IESO Jury.