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Eisschildstabilität in einer 2°C wärmeren Welt

Am 16. November bricht ein internationales Team von Forschenden und Bohrfachleuten von Christchurch (Neuseeland) aus in die Antarktis auf, um unter dem inneren Ross-Schelfeis bis zu 200 Meter in den Meeresboden zu bohren. Das Team will geologische Aufzeichnungen über sich verändernde Ablagerungen gewinnen, welche die Umweltbedingungen zum Zeitpunkt ihrer Entstehung in einer wärmeren Welt als heute widerspiegeln. Die Hoffnung ist, dass diese Aufzeichnungen wichtige Erkenntnisse über die Vergangenheit der Westantarktis liefern und wir so mehr über den potenziellen zukünftigen Beitrag der Antarktis zum Anstieg des Meeresspiegels erfahren.

Jüngste wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass der sich erwärmende Südliche Ozean das Schmelzen von weiten Teilen des Westantarktischen Eisschildes (WAIS) beschleunigen wird – auch heute schon, als Konsequenz der bisherigen Treibhausgas-Akkumulation in der Atmosphäre.

Bei kompletter Schmelze enthält der WAIS genug Eis, um den Meeresspiegel um bis zu 5 Meter ansteigen zu lassen. Doch noch ist nicht sicher, wie viel und wie schnell das Eis der Westantarktis schmelzen wird. Während Teile des WAIS sehr anfällig zu sein scheinen, bleibt unklar, wann und unter welchen klimatischen Bedingungen die großen Schelfeisflächen, die das Inlandeis stabilisieren, verloren gehen. Um hierauf Antworten zu finden, braucht es Sedimente aus Regionen nahe dem Zentrum der Westantarktis, die während vergangener Zeiträume abgelagert wurden, die wärmer waren als heute. Diese Sedimente enthalten Umweltinformationen, die für die Vorhersagen von entscheidender Bedeutung sind, aber bisher nicht zugänglich waren. Mehr erfahren…