Polarstern-Crew bislang nicht durch Corona-Pandemie beeinträchtigt
Die norwegische Regierung hat am Donnerstag, den 12. März, mit sofortiger Wirkung weitreichende Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus verkündet. Danach müssen alle aus nicht-nordischen Ländern nach Norwegen Reisenden ohne Wohnsitz in Norwegen damit rechnen, umgehend zurückreisen zu müssen oder zu einer 14-tägigen Quarantäne verpflichtet zu werden. Aus diesem Grund und wegen der weiterhin sehr dynamischen Entwicklung der Corona-Pandemie hat sich die MOSAiC-Projektleitung am Freitag, den 13. März dazu entschieden, die geplanten Messflug-Kampagnen im Frühjahr von der Basis der unter norwegischer Verwaltung stehenden Inselgruppe Spitzbergen vorerst auszusetzen. In der Zentralarktis sind derweil drei Eisbrecher für die MOSAiC-Expedition im Einsatz.
Die wissenschaftlichen Messflüge zur Erforschung von Atmosphäre und Meereis waren in vier Teilkampagnen in einem Zeitraum von März bis September eingeteilt. Ursprünglich sollten die beiden Forschungsflugzeuge Polar 5 und Polar 6 Spitzbergen am 11. März erreichen. Nachdem ein Teilnehmer jedoch vergangene Woche positiv auf Corona getestet worden war, musste der Kampagnenstart verschoben werden. Die für das Frühjahr geplanten Teilkampagnen können nun in Anbetracht der aktuellen Lage nicht mehr durchgeführt werden.
„Die derzeitige außergewöhnliche Situation lässt uns leider keine andere Wahl. Wir danken allen, die an den monatelangen Vorbereitungen beteiligt waren und die bis zum letzten Moment alles versucht haben, um die Flugkampagnen zu gewährleisten“, sagt Dr. Andreas Herber, Koordinator der MOSAiC-Flugkampagnen, vom Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung. Man werde die Situation in den nächsten Wochen genau beobachten und Alternativlösungen prüfen, zum Beispiel eine Verlängerung der beiden für den Sommer geplanten Teilkampagnen. Mehr erfahren…