Sandstein ist der am häufigsten genutzte natürliche Baustein für Gebäude, Denkmäler und Skulpturen in Deutschland. Als steinerne Zeugen sind die Bauten und Kunstwerke fester Bestandteil unseres kulturellen Erbes. Mit den Vorkommen von Bausandsteinen speziell in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen, ihrem Abbau, den Eigenschaften und ihrer Verwendung beschäftigt sich eine neue Publikation der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR).
Auf 636 Seiten des dritten Bandes aus der Reihe „Bausandsteine in Deutschland“ geben die beiden Hauptautoren Dr. Angela Ehling und Dr. Jochen Lepper detailliert Auskunft zur regionalen Verfügbarkeit der Baugesteine in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen, ordnen die Vorkommen geologisch ein, charakterisieren sie nach petrographischen, mineralogischen und geochemischen Kriterien und beschreiben Abbau und Verwendung der schon seit der Steinzeit genutzten Bausandsteine in Historie und Gegenwart. So wurden aus Sandstein u.a. so weltberühmte Bauten wie der Hildesheimer Dom (Hildesheimer Rhätsandstein), das Kaiser-Wilhelm-Denkmal an der Porta Westfalica (Porta-Sandstein) oder das Rathaus in Osnabrück (Schilfsandstein) errichtet. Einige der Bausandsteine aus Niedersachsen fanden sogar den Weg ins Ausland – wie etwa der Obernkirchener Sandstein, der die Fassaden mehrerer repräsentativer Bauten aus dem 19. Jahrhundert in St. Petersburg schmückt.
Basis für den jetzt vorgelegten 2-teiligen Band mit insgesamt 95 Abbildungen, 161 Tabellen und 82 Tafeln war eine großflächige Untersuchung von Proben aus mehr als 300 ehemaligen und aktiven Steinbrüchen und Abbaustellen in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. Ziel der auf insgesamt sechs Bände angelegten Reihe ist es, Anwender in der bau- oder denkmalpflegerischen Praxis bei der Charakterisierung und Bestimmung von Bausandsteinen praktisch zu unterstützen. Bisher sind aus dieser Reihe in der E. Schweizerbart’schen Verlagsbuchhandlung die Bände „Bausandsteine in Deutschland – Grundlagen und Überblick“ und „Bausandsteine in Sachsen-Anhalt, Sachsen und Schlesien (Polen)“ erschienen. Mehr erfahren…