Schon lange rätseln Wissenschaftler, was den römischen Beton so haltbar machte. Jetzt haben sie ein weiteres Geheimnis diese antiken Baumaterials gelüftet: Die Römer mischten ihren Mörtel offenbar mit dem hochreaktiven Branntkalk statt mit Löschkalk an. Die dabei entstehende Hitze förderte die Bildung stabiler Mineralformen und verlieh dem Römerbeton sogar Selbstheilungskräfte: Risse schlossen sich durch neugebildete Kalkkristalle immer wieder von selbst, wie Experimente belegen.
Moderner Beton ist zwar vielseitig einsetzbar und stabil, hält aber nicht sonderlich lange: Schon nach 50 bis 100 Jahren beginnt das Gemisch aus Sand, Kies und Zement zu reißen und zu bröckeln. Anders ist dies beim antiken Beton der Römer: Bauwerke wie das Colosseum in Rom, die römischen Aquädukte und Brücken oder auch antike Hafenanlagen haben die Jahrtausende überdauert – selbst Wetter, Meerwasser und sogar Erdbeben konnten den römischen Betonbauten nichts anhaben.
Aber warum? Ein Rätsel des Römerbetons haben Wissenschaftler schon vor einigen Jahren gelöst: Die antiken Baumeister mischten Vulkanasche und Tuffsteinbrocken unter ihren Zement. Diese Puzzolane reagierten mit dem Kalk des Zements und erzeugten besonders stabile, plattenförmige Minerale, darunter das aluminierte Calciumsilikat Tobermorit. Mehr erfahren…