Die BGR hat mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gemeinsam mit Partnern ein Kataster für Hochtechnologierohstoffe – sogenannte wirtschaftsstrategische Rohstoffe – in Deutschland entwickelt. Dieser Lageplan zu Verteilung und Gehalten von seltenen Elementen in einheimischen Buntmetallerzen wird jetzt auf einer Konferenz in Goslar erstmals öffentlich vorgestellt. Gemeinsam mit der Technischen Universität (TU) Clausthal, der Montanuniversität Leoben in Österreich sowie dem Unternehmen Recylex GmbH Goslar hatte die BGR im 3-jährigen r4-Verbundforschungsprojekt „Hochtechnologie-relevante Metalle in deutschen sulfidischen Buntmetallerzen – Ressourcenpotenzialabschätzung“ (HTMET) historische Lagerstätten sowie alte Sammlungsbestände untersucht. Wichtige Kooperationspartner bei diesem Projekt waren die Staatlichen Geologischen Dienste Deutschlands. Ziel der Arbeiten war es, Möglichkeiten für potenzielle Explorationsaktivitäten auf einheimische Rohstoffe aufzuzeigen.
Für das neue Rohstoffkataster wurden insgesamt rund 500 Erzproben aus 109 ehemaligen Bergwerken sowie Aufschlüssen mit modernen wissenschaftlichen Verfahren mineralogisch und chemisch analysiert und die Ergebnisse in einer dafür entwickelten umfangreichen Datenbank abgelegt. Die Ergebnisse der wissenschaftlichen Analysen ergaben, dass die untersuchten Hochtechnologiemetalle in allen klassischen Bergbaurevieren für Buntmetalle nachweisbar sind. Allerdings sind ihre Gehalte in den Erzen sehr unterschiedlich. Dies hängt von den Bildungsbedingungen der Lagerstätten und regionalen geologischen Besonderheiten ab. In bestimmten Bereichen des Schwarzwaldes treten Zinkblenden mit erhöhten Germanium-Gehalten auf, während im Harz eher höhere Gallium-Werte in diesem Mineral nachweisbar sind. Auch im Ruhrgebiet entdeckten die Forscherinnen und Forscher in Blei-Zink-Erzen erhöhte Konzentrationen von Germanium und Gallium. Das Erzgebirge dagegen enthält Mineralisationen mit erhöhten Indium-Gehalten. Mehr erfahren…