Das ewige Eis taut auf. Eine Forschungsruppe am Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung in Potsdam hat deshalb die Rolle des Dauerfrostbodens im Erdsystem erforscht und die möglichen Auswirkungen auf den Klimawandel untersucht.
Infolge der Klimaerwärmung taut der Permafrost (Dauerfrostboden) in der Arktis immer schneller und in größeren Tiefen auf. Dabei wird Kohlenstoff freigesetzt, der dem Kohlenstoffkreislauf auf der Erde für Jahrtausende entzogen war. Durch das Tauen wird dem Permafrost seine eigentlich klimaregulierende Funktion als Kohlenstoffspeicher genommen und die Freisetzung verstärkt die Erderwärmung sogar.
Etwa ein Viertel der gesamten Landoberfläche der Nordhalbkugel ist von den Entwicklungen des Permafrost beeinflusst. Trotzdem ist nur den wenigsten bekannt, was die Tauprozesse im fernen Sibirien oder Alaska für den Klimawandel – und damit für uns alle – bedeuten. Je besser die Entwicklungen des Permafrosts erforscht sind, umso besser lassen sich die Folgen für den Klimawandel einschätzen und umso konkreter können nötige Handlungsmöglichkeiten gegen die Erderwärmung auf gesellschaftlicher und politischer Ebene diskutiert werden.
Für das PETA-CARB-Projekt haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Helmholtz-Zentrums für Polar- und Meeresforschung am Alfred-Wegener-Institut in Potsdam die Rolle des Dauerfrostbodens im Erdsystem erforscht. Dabei konnten sie neue Erkenntnisse über die durch den Klimawandel hervorgerufenen Tauprozesse und über die möglichen Folgen für den globalen Kohlenstoffkreislauf gewinnen. Durch Feldstudien, Fernerkundungen und Modellierungen haben sie systematische Messungen des schnellen Permafrost-Tauens vorgenommen und Kohlenstoffmengen im tiefen Permafrost bestimmt.
Wofür wird der Dahrendorf-Preis verwendet?
Für die meisten Menschen ist der Permafrost ein fernes, kaum persönlich erfahrbares und damit schwer greifbares Phänomen. Mehr erfahren…