Grönland hat mit seinem Eispanzer einen großen Einfluss auf Wetter und Klima. Vor etwa 100 Jahren erforschte der Polarforscher Alfred Wegener von der Universität Graz diesen Einfluss. Ein Team aus Österreich hat diese Forschungen an den genau gleichen Stellen soeben wiederholt – und deutliche Temperaturanstiege gemessen.
Alfred Wegeners dritte Grönland-Expedition wurde ihm 1930 zum Verhängnis. Der Lehrende der Universität Graz starb im Eis – vermutlich an Überanstrengung. Sein Team errichtete mehrere Messstationen im Norden der größten Insel der Welt und musste weite Strecken zurücklegen. Ausgangspunkt war ein Gletscher im Westen, in der Nähe des Ortes Ummannaq. Genau an diesem Ort schlug auch das Forschungsteam 2022 ihr Camp auf.
Suche nach den selben Messpunkten
Jakob Abermann, Leiter der Expedition in den Nordwesten Grönlands, grub vor einigen Jahren die Wegener-Messungen aus. Anhand von Bildern von damals konnte das Team exakt die gleichen Messpunkte auf dem Gletscher wiederfinden. „Die Suche nach den Plätzen war sehr aufwendig. Wir haben die Bilder mit der heutigen Umgebung verglichen und die Messstellen gefunden – für die Forschung ungemein wichtig, weil schon wenige Zentimeter Abweichung andere Werte liefern. Lokale Phänomene würden dann als Klimaänderungen missinterpretiert werden“, schildert Abermann den Beginn der Expedition im Juni dieses Jahres. Mehr erfahren…