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Santorini: Meeresspiegel beeinflusst Ausbrüche

By 3. August 2021Juli 6th, 2022No Comments

Sinkende Pegel lösen Magmaaufstieg und Eruptionen des Santorini-Vulkans aus

Kein Zufall: Geologen haben einen zuvor unerkannten Auslöser für die Ausbrüche des Santorini-Vulkans in der Ägäis identifiziert: den Meeresspiegel. Sobald dieser mehr als 40 Meter absinkt, folgt wenig später eine Eruption. 208 der 211 vergangenen Ausbrüche lassen sich auf solche Phasen zurückführen, wie die Forscher im Fachmagazin „Nature Geoscience“ berichten. Ursache dafür ist die vermehre Bildung von Brüchen im Dach der Magmakammer, wenn die Auflast sinkt. Ähnliches könnte auch bei anderen Inselvulkanen weltweit der Fall sein.

Der Vulkanausbruch von Santorini war eine der größten Katastrophen der europäischen Bronzezeit. Die explosive Eruption um 1600 vor Christus zerriss die griechische Insel Thera und überzog das östliche Mittelmeer mit Asche und Rauch. Der Einbruch der Caldera löste einen Tsunami aus, der wahrscheinlich zum Ende der Minoer beitrug – der ersten Hochkultur Europas. Einige sehen in dieser Katastrophe sogar den Ursprung der Atlantis-Legende.

Doch der große Bronzezeit-Ausbruch war nicht der erste oder letzte des Santorini-Vulkans: Die an den Steilküsten der Ägäisinsel zutage tretenden Ablagerungen verraten, dass der Vulkan wechselnde Zyklen von Aktivität und Ruhe durchmacht. „An den Calderawänden sind Ablagerungen von zwölf großen plinianischen Eruptionen ablesbar, aber auch von vielen kleineren Explosionen und Lavaausbrüchen“, berichten Christopher Satow von der Oxford Brookes University und seine Kollegen. Dazwischen liegen längere Phasen der Ruhe.

Was kontrolliert die Ausbruchsphasen?

„Welche Faktoren den Beginn und das Ende von eruptiven und inaktiven Phasen kontrollieren, war jedoch bislang unklar“, so die Gelogen. Auf der Suche nach Antworten, haben sie einen der möglichen Auslöser nun näher untersucht: den Meeresspiegel. Er verändert sich vor allem durch das Wachsen und Schrumpfen der großen Eismassen unseres Planeten und sinkt dadurch in Kaltzeiten deutlich ab, während er in Warmzeiten ansteigt. Mehr erfahren…