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Byzantinische Sonnenfinsternisse klären historische Schwankungen der Erddrehung

Veränderliche Erddrehung: Historische Aufzeichnungen zu Sonnenfinsternissen werfen neues Licht darauf, wie stark die Erdrotation in vergangenen Jahrhunderten schwankte. Demnach drehte sich unser Planet vor rund 1.600 Jahren etwas schneller als gedacht, vor 1.400 Jahren war die Erdrotation hingegen langsamer als es gängige Modelle vorsehen. Indizien dafür liefern die Orte und Zeiten, an denen damals byzantinische Zeitzeugen eine totale Sonnenfinsternis beobachten konnten.

Die Rotation unseres Planeten gibt den Takt für unsere Zeitmessung und für den Tag-Nach-Rhythmus vor: Ein Tag dauert demnach 86.400 Sekunden – so lange braucht die Erde für eine Drehung um sich selbst – zumindest theoretisch. In der Praxis jedoch verändert sich die Erdrotation im Jahresverlauf, durch die Gezeitenkräfte, die Eisschmelze und andere Veränderungen des Schwerefelds. Um die Weltzeit an diese Schwankungen anzupassen, werden je nach Bedarf in einigen Jahren Schaltsekunden hinzugefügt oder abgezogen.

Messungen detektierten im Jahr 2020 beispielsweise eine Beschleunigung der Erdrotation – die Tage waren bis zu 1,46 Millisekunden kürzer als das Soll. 2021 ließ das Tempo zwar wieder nach, ist aber noch immer leicht über dem Richtwert. Mehr erfahren…