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Starkes Golfstromsystem im Miozän widerspricht Modellen nicht

By 6. September 2019Juli 6th, 2022No Comments

Studie belegt Trennung zwischen Karibik und Nordatlantik vor 10 Mio. Jahren

Unterschiedliche Salzgehalte in verschiedenen Wassermassen treiben die globale Ozeanzirkulation an. Modelle zeigen, dass die Zirkulation bei einem hohen Süßwassereintrag in Schlüsselregionen des Nordatlantiks schwächeln kann. Dem schien bislang ein starkes Golfstromsystem im Miozän vor etwa zehn Millionen Jahren zu widersprechen. Damals war die Landbrücke zwischen Nord- und Südamerika noch nicht geschlossen und relativ salzarmes Wasser aus dem Pazifik gelangte in den Atlantik. Neue Untersuchungen, die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel heute in der internationalen Fachzeitschrift Nature Communications veröffentlichen, lösen diesen scheinbaren Widerspruch auf.

Im komplexen Klimasystem der Erde spielen die großen Meeresströmungen unter anderem als Energieverteiler eine wichtige Rolle. Deshalb ist es ein zentrales Anliegen der Ozean- und Klimaforschung, deren Funktionsweise genau zu verstehen – sowohl in der Gegenwart als auch in der Vergangenheit. Nur so lassen sich zukünftige Entwicklungen zuverlässig prognostizieren.

Zu den bislang ungelösten Rätseln aus der Vergangenheit gehört das Verhalten der nordatlantischen Ozeanzirkulation, zu der auch der Golfstrom gehört, im Erdzeitalter des Miozäns vor etwa zehn Millionen Jahren. „In einer Phase, in der nach heutigem Verständnis eigentlich ein abgeschwächtes System zu erwarten gewesen wäre, zeigen Klimaarchive ein Golfstromsystem, das fast genauso stark war wie das heutige“, sagt Dr. Anne Osborne vom GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel. Zusammen mit weiteren Kolleginnen und Kollegen veröffentlicht sie heute eine Studie in der internationalen Fachzeitschrift Nature Communications, die eine Erklärung für diesen Widerspruch bietet. Mehr erfahren…