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Von der Wurzel aus gesehen – Humboldt-Stipendiat Gautier Nicoli erforscht den Zusammenhang von Plattentektonik und Kohlenstoffkreislauf

By 5. Dezember 2020Juli 6th, 2022No Comments

Als Petrologe befasst sich Gautier Nicoli mit dem Vorkommen, der Zusammensetzung und der Entstehung von Gesteinen. Weltweit sammelt er dazu Proben von metamorphen Gesteinen und untersucht sie im Labor. Seit August arbeitet Nicoli als Stipendiat der Alexander von Humboldt-Stiftung (AvH) am Institut für Geowissenschaften an der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Uni Potsdam, wo er die Geschichte alter Gebirgszüge enträtseln möchte.

Dr. Nicoli, was ist das Besondere an einem Humboldt-Stipendium?

Ein Humboldt-Stipendium ist eine großartige Gelegenheit, Spitzenforschung zu betreiben und als unabhängiger Wissenschaftler zu wachsen. Es bietet mir das perfekte Forschungsumfeld, um unser Verständnis der geologischen Prozesse zu vertiefen, die das Gesicht der Erde geprägt haben und bis heute prägen. Da ich an der Universität Potsdam angesiedelt bin, habe ich die Möglichkeit, mit anderen Institutionen wie dem GeoForschungsZentrum Potsdam und dem Museum für Naturkunde Berlin zusammenzuarbeiten. Ein attraktiver Aspekt des Forschungsstipendiums ist, dass es mir die Möglichkeit gab, bereits vor Stipendienantritt Deutsch zu lernen. Das hat mir geholfen, mich besser anzupassen und meinen Weg zu finden.

Wann begann Ihr Forschungsstipendium an der Universität Potsdam und wie lange werden Sie bleiben?

Mein Stipendium läuft seit Mai 2020, und ich werde für zwei Jahre in Potsdam bleiben. Aufgrund der aktuellen COVID-19-Situation komme ich jedoch erst seit Kurzem an das Institut, was sich merkwürdig anfühlt. Bisher habe ich mit Daten aus der Literatur gearbeitet, aber ich möchte bald mit Analysen und Experimenten des Materials beginnen, das ich während meiner letzten Feldsaison gesammelt habe.

Wie kam die Zusammenarbeit mit Prof. Patrick O’Brien und Dr. Silvio Ferrero aus Ihrer Gastgebergruppe Petrologie am Institut für Geowissenschaften zustande?

Ich habe Prof. O’Brien einige Male auf Konferenzen getroffen, im Wesentlichen arbeite ich jedoch mit Dr. Silvio Ferrero zusammen, dem ich mehrmals während meiner Promotion in Südafrika und auch während der Konferenz Granulites and Granulites 2018 in Ullapool, Schottland, begegnet bin. In Wien haben wir 2019 eine Konferenzsitzung zu Mikrostrukturen bei der jährlichen Generalversammlung der European Geosciences Union (EGU) zusammen organisiert. Da ich mein Verständnis von Krustenprozessen und Schmelzeinschlüssen vertiefen wollte, habe ich mich mit einem Projekt an Dr. Ferrero gewendet, was die thermomechanische Entwicklung der Erdkruste und Änderungen der globalen CO2- und H2O-Zyklen kombiniert. Mehr erfahren…