Skip to main content
Aktuelles

Zurück zu den Wurzeln der Antarktis-Forschung

By 16. Dezember 2020Juli 6th, 2022No Comments

Überwinterungsteam fährt mit der Polarstern an die antarktische Neumayer-Station III

Die Neumayer-Station III des Alfred-Wegener-Instituts wird dieses Jahr ausschließlich auf dem Seeweg versorgt. Das Forschungsschiff Polarstern bringt – wie üblich – Material und Treibstoff in die Antarktis. Corona-bedingt reisen aber diese Saison auch alle Menschen, die an der Station arbeiten, per Schiff auf den Südkontinent.

Statt mit dem Flugzeug in Südafrika starten die diesjährigen Antarktis-Expeditionsteilnehmenden ihre Reise in Bremerhaven. Die Polarstern wird sie vom Heimathafen aus am 20. Dezember 2020 Non-Stopp in die Atkabucht in der Antarktis bringen. Vom dortigen Anleger an der Schelfeiskante gelangen Mensch und Material dann mit Pistenraupen und Schneeskootern zur etwa zehn Kilometer entfernten Neumayer-Station III. „Diese direkte Anreise ist dabei nur eine Maßnahme aus einem ganzen Katalog, den wir aufgesetzt haben, um das Einschleppen des Corona-Virus in die Antarktis und an die Neumayer-Station zu verhindern“, sagt Dr. Tim Heitland. Der ehemalige Neumayer-Überwinterer (Üwi) ist in der Logistikabteilung des Alfred-Wegener-Instituts, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) als medizinischer Koordinator und unter anderem für die Ausbildung der Überwinterungsteams zuständig.

„Wir glauben, dass wir so den bestmöglichen Weg gefunden haben, die Üwi-Teams auszutauschen und auch technisches und wissenschaftliches Personal zur Wartung und Instandhaltung der Station und der Observatorien in die Antarktis zu bringen“, sagt Tim Heitland, der auf dem Weg in die Antarktis die Fahrtleitung auf der Polarstern sowie die Expeditionsleitung an der Neumayer-Station übernehmen wird. Was bei Expeditionen und den zugehörigen Reisen an coronaspezifischen Vorsorgemaßnahmen zu ergreifen ist, hat das ganze AWI-Logistik-Team im vergangenen Jahr gelernt, als die Durchführung der MOSAiC-Expedition mit der Polarstern in der zentralen Arktis trotz weltweiter Reisebeschränkungen aufrecht erhalten werden konnte. Ebenso wie im Sommer gehört auch jetzt eine Einzelquarantäne vor Expeditionsbeginn mit mehrfachen Corona-Tests zum Maßnahmenkatalog. Auf dem Forschungsschiff und der Antarktisstation stehen PCR-Testgeräte zur Verfügung und in den Hospitälern und Apotheken wurde der Situation entsprechend mit zusätzlicher Ausrüstung, Medikamenten und medizinischem Sauerstoff für den Notfall nachgerüstet. Tim Heitland: „Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht, so dass ich der Antarktis-Saison jetzt mit großer Gelassenheit entgegensehe. Trotz aller Vorsorgemaßnahmen bleibt es natürlich immer eine Polarexpedition, und allein die Abgelegenheit verlangt immer von allen Teilnehmenden Respekt und umsichtiges Verhalten.“ Mehr erfahren…